Der Lada-Club zählt auf Dich!
02. August 2020

Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena

An erster Stelle nochmal ein grosses Dankeschön an Jan, an Heiko & Andrea, an die Campingplatzleitung Porstendorf, immerhin machten sie es möglich, dass das Treffen trotz der allgegenwärtigen Lage stattfinden konnte. Das Jahr 2020 und Corona, man kann es eigentlich schon nicht mehr hören, es wird uns wohl ewig in Erinnerung bleiben und es bleibt nur zu hoffen, dass in absehbarer Zeit wieder sowas wie Normalität in Aussicht steht. Kurzum, das Sommertreffen 2020 konnte stattfinden, wenn auch von vornherein mit begrenzter Teilnehmeranzahl und mit eingeschränktem Tagesprogramm.

Hallo an Euch , hallo an alle Lada-Freunde,

Wie eingangs erwähnt, so fand das Treffen auf dem mittlerweile als altbewährt zu bezeichnenden Campingplatz Porstendorf bei Jena in Thüringen statt.

Man könnte diesen Ort als halbwegs zentral gelegen bezeichnen, denn schliesslich gibt es Anreisende aus allen Himmelsrichtungen, beispielsweise aus Bayern und Hamburg ,aus Baden-Württemberg und Sachsen.
Zweiter Pluspunkt ist der Umstand, dass sämtliche Autos mit auf den Platz dürfen, und somit steht einem Autotreffen sogesehen nichts im Wege. Die holländische Campingplatzleitung freut sich jedes Jahr über die anreisenden Ladas und die mehrheitlich schon bekannten Gesichter,
und so trafen sich vom 31.Juli - 2. August 25 Ladas mit ca 50 Personen.
Einige hatten ihre Campinganhänger dabei, andere hatten sich auf dem Platz befindlichen Finnenhütten gemietet, andere campten im mitgebrachten Zelt.

Ich selbst reiste am Freitag abend mit meinem 21099 an, als Beifahrer hatte ich den Lada-Kumpel Tom dabei. Da wir nicht alleine fahren wollten, so trafen wir uns im Vorfeld mit Lada-Kumpel Daniel samt dessen Beifahrer & Papa Andreas. Vier Leute mit Lada 2107 und Samara, los ging's aus'm Land Brandenburg über die A9 nach Thüringen.
Ziel: Porstendorf, Lada-Treffen, Standard !

Angekommen gegen halb neun am Freitag abend, alles cool, die meisten waren ja schon da.
Handschlag hier und hallo da, überall parkende Ladas, "endlich mal normale Leute!", so mein Begrüssungsspruch in die Runde.
Es folgte das Ausladen der Treffen-Ausrüstung, der "Verpflegung" für den bevorstehenden Abend, Zelt aufbauen, Bude beziehen, alles das, was man besser noch im Hellen erledigt.

Ja, aber mit Party und Umtrunk und Beisammensein sollte es noch etwas dauern, denn es schellte mein Telefon:
Wer mag das sein? Ah, Kumpel Wolfgang aus Berlin. Mit Wolfgang Nummer 2, der Beifahrer, auch aus Berlin.
Ein Problem? Ja, es gibt ein technisches Problem....
Wolfgang & Wolfgang stehen wenige Kilometer vor Porstendorf, im Dorf Löberschütz, der Samara springt nicht mehr an...
"Einfach ausgegangen, springt nicht mehr an.." , so hörte ich Wolfgang Nummer 1 am anderen Ende der Leitung sagen.....

Lange Rede, kurzer Sinn, und so machten sich Daniel und Tom und Martin mit 2107 & 099 auf den Weg ins 5 Kilometer entfernte Löberschütz.
So lernt man Löberschütz kennen, abends um 9, wer hätte das gedacht !
Ein kleines Thüringer Dorf irgendwo im Nirgendwo ,nordöstlich von Jena, hochgeklappte Bürgersteige, eine Strasse, ein leerer Parkplatz in der Orstmitte, mitten drauf Wolfgang & Wolfgang samt 2108 und offener Motorhaube. Mit 'nem Rest an Schwung und Anwohnerhilfe standen sie hier auf besagtem Parplatz.
Erstmal Begrüssung und hallo, fast gut angekommen, auf'm Lada Treffen .
Ein Lada mit offener Haube, fünf Mann drumherum, wir checkten und wechselten die üblichen Verdächtigen, sprich Zündschaltsteuerblock, Kappe und Läufer, dem Motor fehlte ganz klar die Zündung. Soviel stand fest.
Komischerweise brachten die getauschten Bauteile keinen Erfolg, mittlerweile ging es auf 22 Uhr zu , Strassenbeleuchtung gibt's in Löberschütz auch nicht wirklich. Somit entschlossen wir uns zum Abschleppen in Richtung Campingplatz, dort könne man weitersehen, ggf am nächsten Morgen.
Dazu sei gesagt, das Wolfgang & Wolfgang sich ein Hotel zwecks Übernachtung in Jena gebucht hatten, wollten sie doch am nächsten Tag unabhängig vom Lada-Club die Stadt Jena besichtigen.
Soweit und so gut , wir spannten Daniel's 1700i-2107 per Schleppseil an die vordere Öse des Berliner 2108, Martin aus Potsdam stieg in selbigem hinters Lenkrad und liess sich ziehen, Kumpel Tom folgte mit'm 21099 als Dritter, Wolfgang & Wolfgang wurden auf die Beifahrersitze verteilt.
So ging's die restlichen Meter zum Campingplatz, gleich auf den Campingplatz, wo alle anderen längst auf uns warteten.
Und hey Leute, ich bin bisher noch nie in meinem Leben so leise und so lautlos auf'n Treffen gerollt! :-)

Nach erneuter Begrüssung stürzten sich andere Lada-Spezialisten auf den 1300er Motor, suchten und prüften weiter, fehlende Zündung nach wie vor, wir wechselten nochmal den legändären Zündsteuerblock, nochmal Verteiler und Läufer, sogar eine neue Zünspule bauten wir ein.
Schliesslich hat man als Vergaser-Samara-Fahrer neben'ner Bezinpupe sowas dabei, so auch Wolgang.
Nach wie vor keine Zündung, es ging auf Null Uhr, und so brachten Tom & ich die beiden Wolfgangs per 21099 zu ihrem gebuchten Hotel nach Jena City.
Für den nächsten Tag musste also ein neuer Einfall her....
Wolfgang & Wolfgang erstmal im Hotel, Tom & Martin kommen zurück auf den Campingplatz, die allermeisten Lada-Freunde waren derweil in ihren Zelten und Wohnwagen verschwunden. Einzig Daniel, Ronny und noch ein Dritter stehen vor Wolgangs Samara. Und? Auto läuft! Offensichtlich war es doch nur die Zündspule. Neue drin, jetzt ging's. Ungewöhnlich, aber möglich.
Noch schnell ein Anruf bei Wolfgang , am nächsten Morgen würden wir das Auto zum Hotel bringen.

Somit war der Freitag abend doch eher untypisch und ungleich schnell vergangen, die jetzt noch wachgebliebenen sassen bis halb zwei bei bisschen Cola & Vodka zusammen, dann gingen auch wir schlafen.

Samstag morgen, 9 Uhr, ab halb 9 gab es Frühstück an der hauseigenen Campingplatz-Gaststätte.
Einfache Sachen, Frühstück vom Bufett, völlig ausreichend.
Im Folgenden verkündete Heiko & Jan den weiteren Tagesablauf.

Wie zu erwarten stand eine Ausfahrt auf dem Programm.
Startpunkt war der Campingplatz, erstes Ziel war der Griesson-Keks-Werksverkauf bei Kahla, südlich von Jena gelegen.
Der zweite Programmpunkt nannte sich Truckstop Quirla. Erwartet wurden wir hier zum outdoor-Mittagessen vom Grill bzw aus Gulaschkanone.
Gesagt und getan, gegen halb elf am Samstag Vormittag startete die Lada-Kolonne von Porstendorf mit erstem Ziel ,die Griesson-Keks-Bude bei Kahla.

Tom und ich brachten derweil den Berliner Wolfgangs ihren Samara zum Hotel, und so konnten die beiden ihre Stadtbesichtungung in Angriff nehmen.
Kurz nach den anderen Ladas trafen auch wir bei den Griesson-Werken ein, Zeit für ein paar Fotos auf dem Besucherparkplatz.

Von dort ging die Fahrt durch die ostthüringer Berglandschaft weiter, Ziel war der eben genannte Truckstop Quirla in der Nähe von Stadtroda, südlich an der A4.
Hier gab es individuell Steaks und Thüringer Rostbratwurst vom Grill, alternativ Erbsensuppe aus 'ner Gulaschkanone. Die Location ist gehalten in, wie soll ich's sagen, geshalten im Ambiente von früher. Ein bisschen Fahrzeugmuseum, ein bisschen DDR-Museum, auch Bilder vom Motorsport aus den frühen 80'ern findet man im Inneren der Gastwirtschaft.

Die Rückfahrt gestaltete sich individuell, waren es bis Jena / Porstendorf doch nur gut 20 Kilometer.
Gegen halb 3 kamen wir nach und nach wieder auf dem Campingplatz an, ab jetzt hatten wir Zeit für uns, Zeit zum Badengehen im angrenzenden See, schliesslich hatten wir hochsommerliches Wetter mit über 30 Grad.
Nicht nur mir gefiel diese Art von Programm & Planung überaus gut, hatte man doch wesentlich mehr Zeit für andere Lada-Freunde & Benzingespräche, zudem konnten wir unser Areal für die Samstagabendparty aufrüsten. Am Freitag abend hatten wir dazu ja schliesslich keine Zeit gehabt.

Am späteren Nachittag trafen auch Wolfgang & Wolfgang wieder bei uns ein. Sie waren in Jena unterwegs und kamen zu Fuss daher.
Der Grund: Das Auto steht wieder....
Weder in Jena oder Löberschütz, nein, schon auf dem Zeltplatz, ca 50 Meter von unserem Campingareal entfernt.
Somit wurde Daniel samt 2107 und Abschleppseil inklusive mir wieder aktiv und wir zogen den Berliner Samara die restlichen Meter zu unserem Camp. Übung hatten wir ja mittlerweile, und im Schatten eines Baumes gingen wir erneut auf Fehlersuche.
Wieder fehlte dem Samara komplett der Zündfunke. Die Zündspule war demnach also doch nicht die Ursache, inzwischen hatten wir die dritte als Neuteil eingebaut. Es schien ein thermisches Problem zu sein, bei Hitze fällt die Zündung aus.
Freitag nacht ging ja alles wieder so, als wäre nichts gewesen, ebenso Samstag früh. Kalt angesprungen ohne jegliche Anzeichen, ebenso die Fahrt zum Hotel, und Wolfgang & Wolfgang waren ja den Vormittag über auch gefahren.
Nun standen wir wieder hier, zunehmend legte sich unser aller Verdacht auf den Hallgeber im Zündverteiler. Nur solch ein Teil, das hatten wir leider nicht als Ersatz dabei.....
Zu alldem gesellte sich der Umstand, dass die beiden Wolfgangs am Abend wieder nach Berlin heimfahren wollten bzw mussten.
Somit schien uns die sicherste Variante die des ADAC, Wolfgang 1 ist plus-Mitglied, daher sollte sich halbwegs unproblematisch eine Lösung finden.
Gesagt und getan und schlussendlich telefoniert, nach organisatorischem Datenaustausch sagte die bayerische Stimme am anderen Ende der Handyleitung, dass binnen 90 Minuten zunächst ein Servicemitarbeiter erscheint.
Ok, wenn dem so sein musste, ansich wollten wir gleich von vornherin eine Abschleppleistung. Diese aber nicht zu einer nächstbesten Werkstatt, wir wünschten von vornherein einen Fahrzeug-Rücktransport, genauer gesagt zu Berger-Motorsport nach Potsdam, wo der Berliner 2108 eh' Kunde ist.
Schliesslich kennt man sich hier mit Lada & Samara bestens aus und es wird wirklich nur das gewechselt und berechnet, was wirklich die Ursache war. Man weiss nicht, was vollig fremde Werkstätten fernab der Heimat dann alles so tun und machen und berechnen .....
....und das Auto muss ja letztendlich dann auch noch von dort wieder abgeholt werden.

Daher also die Option Fahrzeugrücktransport nach Potsdam ohne jeden Aufpreis innerhalb der nächsten 10 Werktage.
Für Wolfgang & Wolfgang gibt's 'nen Ersatzwagen, mit dem unverzüglich heimgefahren werden kann, der zu Hause in Berlin am Folgetag bei 'ner ADAC-Geschäfststelle wieder abgegeben wird. Insgesamt gesehen war das die beste Lösung, zumal beim Fahrzeugrücktransport keine sonderliche Eile bestand.
Eine sofortige Rücküberführung wäre zwar möglich, dafür jedoch deutlich aufpreispflichtig gewesen.

Soviel zum Organisatorischen, gut anderthalb Stunden später rollte ein ADAC-Pannenhelfer zu uns auf den Campingplatz.
Der ADAC- Mensch war ganz cool drauf, er freute sich über uns und solch ein Lada-Treffen und warf einen ersten Blick unter die Motorhaube des 2108.
Ich erklärte und zeigte ihm, was wir alles schon gewechselt und versucht und gemacht haben,worauf er recht schnell antwortete :" Ok, dann brauch ich gar nicht anfangen..."
Kurzum, wir zeigten ihm die wenigen Störstellen, die ein konventioneller Vergaser-Samara nur haben kann. Anders gesagt, schlechter als der ADAC waren wir also auch nicht !
Der gelbe Engel telefonierte mit seiner Zentrale und verabschiedete sich schlussendlich mit den Worten, dass der Abschlepper in der nächsten Stunde hier sei.

Und es stimmte , während von der örtlichen Fleischerei der obligatorische Mutzbraten angeliefert und sämtliche von uns mitgebrachten Tische und Stühle zum Abendessen aufgestellt wurden, tauchte ein gelber ADAC-Abschlepper auf.
Dieser musste erstmal wenden, fuhr teilweise mit angeklappten Spiegeln, für solch ein Gefährt war es doch ziemlich eng zwischen all den anderen Ladas, Finnenhütten,Zelten, Tischen und Stühlen.
Der Fahrer war ähnlich locker und gelassen wie sein Kollege von vor'ner Stunde, immerhin hatte er ja mit Kundschaft vom Fach zu tun. :-)
Er liess vor dem Samara die Ladebrücke runter, allerdings brauchte er weder Seilwinde noch sonstige Hilfsmittel, Daniel setzte sich in den Lada , startete den kaltgordenen Motor und fuhr ganz einfach und aus eigener Kraft auf den Abschleppwagen drauf.
Das Leben kann so einfach sein....
Der Schleppwagenfahrer war zu Frieden, alles ging wie von selbst, endlich mal mit Profis arbeiten!
Zwei Leute entfernten auf Anweisung noch die vier Radkappen, Daniel kletterte vom LKW, der Fahrer gurtete die vier Räder fest,
Wolfgang & Wolfgang hatten derweil im Fahrerhaus Platz genommen, und ab ging die Post in Richting Gera.
Lt Wolfgang war dort der Sammel-u. Abladeplatz, dort stand ein Leihwagen als Heimbringer bereit.
(Neun Tage später wurde der Samara in Potsdam bei Fa Berger angeliefert, momentan steht er dort noch in der Werkstatt. Es wurde ein komplett neuer Zündverteiler eingebaut, Ende der Debatte.)

Nachdem der Abschlepper samt Lada und den zwei Wolfgangs vom Campingplatz gerollt war, gab es den erwähnten Mutzbraten mit Sauerkraut zum Abendessen.
Unter uns war der Lada-Freund und Fotograf Dirk Oswald. Den gesamten Nachmittag über machte er Fotos unserer Autos für den zukünftigen web-Auftritt des Lada Club Deutschland e.V.
Vor geeignetem Hintergrund samt passender Lichtverhältnisse fotografierte er diverse Ladas von aussen und innen.

Der Rest des Tages ist schnell erzählt, wir sassen zusammen, machten Party, gingen baden, hatten Licht und Musik und an Getränken fehlte es ebensowenig. Andere Camper kamen vorbei, sie wollten einfach mal gucken, "was hier los ist" .

Das gute Wetter hielt sich bis spät in die Nacht, bis Sonntag vormittag.
Nach dem Frühstück hiess es zusammenpacken und sich verabschieden, und somit ging das Sommertreffen 2020 zu Ende.

Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
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Sommertreff 2020 im Saaletal bei Jena
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