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03. November 2020

Der Praktische - Lada Priora

Alles in Allem ist der Priora aber ein treuer Kamerad, bedarf aber stets einer gewissen Zuneigung. Und damit meine ich nicht regelmäßig waschen und saugen. Also immer nur fahren und warten bis ´ne Warnlampe blinkt is nicht! Und, man fährt einen Exoten, hebt sich also deutlich vom mittlerweile automobilen Einerlei wohltuend ab.

Informationen:

Der Lada Priora ist praktisch das letzte, von den Russen eigenständig entwickelte Fahrzeug in der Kategorie "Untere Mittelklasse", bevor unter dem Einfluss von Renault/Nissan auch Teile aus deren Regal in der laufenden Produktion Einzug fanden. Man kann die Baureihe somit als letztes echtes Russenauto von Lada in diesem Segment bezeichnen.
Die Priora-Baureihe erschien 2008 auf dem Markt und basierte grundlegend noch auf dem Lada-Samara, der 1979 von Porsche im Auftrag der Sowjetunion entwickelt wurde. Zunächst gab es Limousine (2170) und Schrägheckvariante (2172), welche so auch 2009 erstmals den Weg nach Deutschland fanden. Die Kombivariante (2171), bei den Russen weniger beliebt, folgte 2010 und war erwartungsgemäß das beliebteste Modell der Baureihe in Westeuropa.
Als Motorrisierung stand für den hiesigen Markt lediglich der 1.6 16V Benziner mit 98PS zur Verfügung, anfänglich mit Euro4 Abgasnorm , später dann mit Euro5.
2014 wurden hierzulande die letzten, 2013 noch leicht "facegeliefteten" Priora verkauft, in Russland lief bis 2015 noch die Limousine (2170) vom Band. Diese bekam nochmal einen stärkeren Motor (106PS) und ein geändertes Armaturen spendiert, bevor die Produktion endgültig eingestellt wurde.
Ausstattungsseitig hatte der Priora einiges an Bord, was bei einem 10Tsd.€-Auto nicht unbedingt selbstverständlich war. ZV, eFh vorn, Servolenkung, Alarmanlage, Klimaanlage, Alufelgen, Sitzheizung vorn, Nebelscheinwerfer, sowie optinal eine Standheizung waren erhältlich. Als Sicherheitsaustattung mussten zwei Frontairbags sowie ABS genügen. Da das Fahrzeug relativ leicht war (1160kg vollausgestattet) blieb der Verbrauch recht niedrig (6,4-6,8l) und das auch bei zügiger Fahrweise (ja, es geht auch Tachoanschlag 200km/h!). Insgesamt ist der Priora zwar als technisch einfach aber sehr robust einzuschätzen. Die Ersatzteilpreise sind absolut moderat.

Schwachstellen:

Natürlich hat ein Auto dieser Preiskategorie auch einiges was es zu bemängeln gibt. Zunächst ist das nichts für Spaltmaßfetischisten a´la VW und die Verarbeitung im Detail ist insgesamt eher befriedigend bis genügend. Insbesondere die Rostvorsorge seitens des Werks ist praktisch nicht vorhanden. Somit ist Nacharbeit dringend angeraten, will man lange Freude an seinem Priora haben. Auch die elektr. Fensterheber geben irgendwann den Geist auf, so man deren Mechanik nicht schmiert. Tut man es, funktionieren die Teile ewig. Auch der Verstellmechanismus der vorderen Sitze ist eine besondere Herausforderung und geht praktisch serienmäßig sehr straff, auch schmieren hilft hier nicht wirklich.

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